Bauchladen? Shirts? Alkohol? Du sollst als Trauzeugin einen Junggesellinnenabschied planen und schiebst die Organisation vor dir her? So fängst du an!
Kennst du das? Dein Handy vibriert, eine neue WhatsApp-Nachricht poppt auf dem Screen auf. Im Chat prangt fett das Wort „JGA“ – und schon ist es passiert. Innerhalb von Sekunden ist die Timeline im Kopf gefüllt mit Gedanken an den bevorstehenden Junggesellinnenabschied. Mein Herz hüpft vor Freude, doch mein Kopf seufzt leise auf. Es ist immer dasselbe Spiel.
Herz: Pure Aufregung und Vorfreude! Ich darf wieder ran und eine meiner besten Freundinnen aus dem Single-Dasein verabschieden. Die Ideen für den perfekten Tag sprudeln nur so hervor – es wird magisch, da bin ich sicher!
Kopf: Oh-oh. Hier kommen sie, die Erinnerungen an endlose WhatsApp-Diskussionen, Last-Minute-Änderungen und diese eine Freundin, die immer alles ein bisschen anders sieht. Ein geordnetes Chaos, das zwar irgendwie immer gut endet, aber eben auch nicht ohne ein paar nervenaufreibende Momente abgeht.
Aber, du weißt ja: Das Herz gewinnt immer. Und das aus gutem Grund! Denn am Ende wird jeder Junggesellinnenabschied zu einem unvergesslichen Erlebnis – trotz kleiner Dramen, den sogenannten „Zickenkrieg“. Haha. Aber jeder JGA ist einfach so besonders. So viel Spaß, so viel Liebe, so viel Vertrauen und ja, vielleicht das ein oder andere Gläschen zu viel. Diese besonderen Tage mit unseren liebsten Freundinnen bleiben uns für immer im Gedächtnis.
Ein JGA zu planen, ist eine der wichtigsten Aufgaben als Trauzeugin, aber keine Sorge – ich hab’s inzwischen drauf und helfe dir, damit auch du die perfekte Party – oder auch einen ganz ruhigen JGA – auf die Beine stellen könnt.
Damit die Aufregung und Vorfreude größer ist als der Stress und Ahnungslosigkeit kommen jetzt meine 10 Basics dafür, wie du einen unvergesslichen Junggesellinnenabschied planen kannst.
Also, pass auf!
1. Die Gästeliste – wer darf beim Junggesellinnenabschied dabei sein?
Liebe Trauzeugin, diese Entscheidung kannst du zwar allein fällen – aber mach es Dir nicht so schwer: Nimm Dir die Braut und frag sie einfach! Auch wenn ich beispielsweise meine beste Freundin sehr gut kennen mag, würde ich nicht entscheiden wollen, wen sie denn (nicht) dabei haben möchte.
Oft ist da noch eine entfernte Cousine oder eine Kollegin, die du vielleicht nicht auf dem Schirm hast.
Gibt’s eine Liste mit zehn oder mehr Leuten, kläre ab, wer auf gar keinen Fall fehlen sollte, denn oft wird die Terminfindung mit jeder zusätzlichen Person schwieriger. Ihr seid nur eine kleine Runde? Umso besser! Optimal ist eine Mädelsrunde von vier bis acht Ladies.
2. Ideen für den Junggesellinnenabschied – frage zuerst die Braut!
Auch für die Planung des Junggesellinnenabschieds rate ich Dir, ein kurzes Gespräch mit der Braut zu führen: Was hat sie für Vorstellungen und was will sie auf keinen Fall? Aber Achtung – ein neuer (unerhörter) Trend geht um:
Damit ist natürlich NICHT(!) gemeint, dass die Braut eine eigene Wunschliste zusammenstellt!
Fühle nur ein kleines bisschen nach, damit es nachher nicht völlig in die Hose geht. Vielleicht siehst Du in Gedanken schon den Stripper vor Dir, aber für die zukünftige Braut wäre das der blanke Horror? Oder du wolltest schon immer mal in den Klettergarten, aber die Braut fühlt sich bei sportlichen Herausforderungen nicht wohl? Vielleicht denkst Du schon an Las Vegas, aber ihr würde eine Pyjama-Party reichen? Klar, Ihr seid Freundinnen und kennt Euch, aber eine gute Kommunikation bleibt der Schlüssel zum Glück – vielleicht bei einem Gläschen Prosecco?
3. Hole die anderen Mädels ins Boot – aber bitte bei sanftem Wellengang!
Bravo, Du hast alle Infos zusammengekratzt und vielleicht schon erste Ideen? Ab jetzt brauchst du Unterstützung bei der Planung? Dann informiere jetzt die anderen Mädels – aber falle bitte nicht mit der Tür ins Haus! Einmal wurde ich zu einem Junggesellinnenabschied eingeladen, bevor ich überhaupt von der Hochzeit wusste. Das Engagement in allen Ehren: Ich hätte die frohe Botschaft gern von der Braut selbst bekommen. Man hört auch von Trauzeuginnen, die direkt eine umfangreiche To Do-Liste rumschicken oder die Kontodaten für die Überweisung der kalkulierten Kosten.
Liebe Trauzeugin, die Mädels unterstützen Dich sicher gern bei der Vorbereitung – mach Dir das nicht kaputt.
Überbringe Ihnen doch erst einmal eine kleine Einladung und berichte von deinen ersten Ideen. Manche kennen dich gar nicht? Dann stelle dich in ein paar Sätzen kurz vor und gib einen Überblick, wer dabei sein wird.
Zu diesem ganzen WhatsApp-Thema werde ich mich nochmal gesondert in einem weiteren Artikel äußern – stay tuned!
4. Save the date – setze einen Haken hinter der größten Herausforderung!
Im ursprünglichen Sinn wird ein Junggesellinnenabschied am Abend vor der Hochzeit gefeiert – diesen Gedanken kannst Du Dir direkt aus deinem Kopf streichen. Würdest Du gern völlig übermüdet, verkatert und mit dicken Augenringen vor den Altar schreiten, um dann mit einer Alkoholfahne Deinem Angetrauten die wichtigen Wörtchen „Ja, ich will“ entgegen zu hauchen? Nee, oder?
Erfahrungsgemäß sollte das Wochenende direkt vor der Hochzeit ebenfalls nur eine Notlösung sein!
Oft hat die Braut alle Hände voll zu tun, sodass entspanntes Feiern kaum möglich wäre. Optimal sind also 2-4 Wochen vor dem Hochzeitstermin. Stelle am besten ein paar Termine zur Auswahl. Ich empfehle dafür doodle.com – hier kannst du in wenigen Schritten eine Mini-Online-Umfrage erstellen. Klappt immer gut!
Update: Mittlerweile kannst du in WhatsApp ganz einfach eine Umfrage erstellen. Viel leichter, viel schneller. Vergiss aber nicht, den Bräutigam mit einzuweihen, sodass der Termin auf jeden Fall für die Braut geblockt werden kann und es eine Überraschung für sie bleibt.
5. Komplizin gesucht – mach dir die Organisation leichter!
Als Trauzeugin kannst Du natürlich die ganze Planung des Junggesellinnenabschieds allein übernehmen. Aber ich sage mir immer: Geteilter Spaß ist doppelter Spaß – oder auch: geteiltes Leid ist halbes Leid. Küre eine persönliche Komplizin, die gemeinsam mit Dir den Junggesellinnenabschied plant. Im Optimalfall wohnt Ihr in einer Stadt und könnt euch öfter mal auf einen Kaffee treffen.
Bei solchen Kaffeeklatschs sind schon ganz wundervolle Ideen entstanden.
Dieser Punkt gilt vor allem, wenn du als Trauzeugin selbst nicht viel Zeit aufbringen kannst oder Dir bei dem Wörtchen „Organisation“ ein Schauer über den Rücken läuft. Cool down, Du musst nicht die Oscar-Verleihung organisieren – es ist nur (!) ein Junggesellinnenabschied. Also gib ein bisschen Organisation ab. Nur eines ist wichtig: Behalte den Überblick!
6. Überrasche die Braut mit ihrem Junggesellinnenabschied
Ein sensibler Punkt, der wegen etlicher Diskussionen die Stresshormone in schwindelerregende Höhen treiben kann. Daher mein persönliches Statement:
Ich. liebe. Überraschungen.
Habt Ihr schon mal von den gefürchteten Bridezillas gehört? Das sind Bräute, die nichts dem Zufall überlassen – auch nicht ihren eigenen JGA. Sie geben vor, an welchem Ort und Datum und auf welche Art und Weise sie aus ihrem junggeselligen Leben verabschiedet werden möchten. Und ihre Gefolgschaft gehorcht. Ein klares No Go! Liebe Braut, plan Du mal Deine Hochzeit – für den Junggesellinnenabschied sind Deine Mädels verantwortlich.
Ich bin also immer dafür, so viele Details wie möglich vor der Braut geheim zu halten.
Ort, Datum, Aktivitäten, finale Zusagen etc. Manchmal muss aus Gründen der Organisation (leider) irgendetwas davon vorab verraten werden. Aber solange Du die Dinge verheimlichen kannst – ich flehe Dich an: Bitte tu es! Wer wenige Erwartungen hat oder im besten Fall überhaupt nichts ahnt, wird sich umso mehr über das von Dir organisierte Event freuen.
Es darf sich natürlich auch niemand anderes verplappern – siehe Punkt 3!
7. Halte den Kontakt zu den Junggesellen!
Natürlich plant die Crew des Bräutigams eine eigene große Sause. Oft sogar größer – oder wohl eher ausufernder – als das Team Bride. Meistens hat es sich als sehr hilfreich erwiesen, wenn die Organisation zum Junggesellinnenabschied mit dem Trauzeugen des Bräutigams oder gar mit ihm höchstpersönlich Hand in Hand geht. Wie bereits erwähnt sollte insbesondere das Datum geklärt sein. Aber: Er sollte auch schweigen können!
Und noch eine Sache!
Ich persönlich finde es ja schöner: Die Partynächte finden getrennt voneinander statt – gemeinsam getanzt wird auf der Hochzeit! Glaubt mir, Ihr verpasst wirklich einen besonderen Abend, wenn Ihr das anders plant. Am Ende zählt aber natürlich: Wie jede Braut es gerne mag.
8. Mach Dich nicht verrückt – Ruhe bewahren!
Hach ja, wie gern würde ich diesen Punkt auslassen. Schließlich habe ich mir auf die Fahne geschrieben, hier die Frauenfreundschaft zu zelebrieren. Und das solltest Du auch unbedingt, wenn Du einen Junggesellinnenabschied planst.
Denn: Es ist wirklich nicht einfach, es allen Ladies recht zu machen. In den meisten Fällen wird das gar nicht möglich sein. Musst Du auch nicht – du bist schließlich kein Nutella-Glas.
Die eine ist beleidigt, weil ihr Vorschlag nicht so gut ankam, eine andere wollte aber nur 100 und nicht 105 Euro ausgeben und wieder einer anderen passt der Termin nun plötzlich doch nicht. Daher solltest Du – das ist etwas, was mir persönlich oft schwerfällt – deinen Planungs-Perfektionismus einfach mal bei Seite schieben.
Ich verspreche Dir: Alles wird alles super, alles wird wunderbar!
Die Braut wird sich freuen, alle werden Spaß haben und glücklich einschlafen. Tipp: Wenn’s schwierig wird, tief durchatmen und sich wieder ins Gedächtnis rufen, worum es geht: Die Freundschaft unter Mädels!
9. Ladies Brainstorming – die Ideen für den Junggesellinnenabschied
Du hast mit der Braut ihre Vorstellungen besprochen und willst jetzt loslegen. Let the show begin! Dann recherchiere die ersten Ideen und mach dir Gedanken, wie der Tag ungefähr aussehen könnte. Wirf deine Vorstellungen in die Runde und warte die Reaktionen der anderen Mädels ab. Natürlich geht’s darum, dass die Braut einen wundervollen Tag erlebt – aber es bringt nichts, wenn sich ein Großteil der Truppe an dem Tag unwohl fühlen würde – meist ist der Spaß ja auch sehr kostspielig. Außerdem wirst Du staunen: Oft kommen tolle Ideen zusammen! Vielleicht besitzen die Eltern einer Freundin ein tolles Ferienhaus oder eine andere hat DIE Motto-Idee. Daher: Mach Dir unbedingt als Erste Gedanken und gehe dann mit deinen Ideen auf das Team Bride zu.
10. Zu guter Letzt: Wie läuft das eigentlich mit den Kosten?
Let’s talk about… money! Es schadet nicht, einheitliche Vorstellungen über die Kosten des Junggesellinnenabschieds zu haben.
Eines sollte aber klar sein: Die Braut zahlt nichts!
Traditionell wird sie zu ihrem Junggesellinnenabschied eingeladen. Es ist ein Geschenk – und genau deshalb hat sie bei der Organisation nicht mitzureden (siehe Punkt 6). Alle Mädels teilen sich untereinander ihren Beitrag auf. Meist gestaltet es sich am einfachsten, wenn die Trauzeugin zunächst alle Kosten übernimmt (daher alles notieren!) und sich dann hinterher die Endsumme von allen überweisen lässt. Kann die Trauzeugin nicht vorstrecken, empfehle ich, eine veranschlagte Summe bereits vorab zu überweisen. Wichtiger Punkt: Transparenz. Jeder sollte wissen, was einzelne Programmpunkte kosten und auf welche Summe sich die Gesamtkosten etwa einpendeln werden. Für den „Standard-Junggsellinnenabschied“ rechne etwa 80 bis 150 Euro pro Person ein. Solltet Ihr verreisen oder gar wegfliegen, dann natürlich mindestens das Doppelte, eher Dreifache.
Na dann viel Spaß bei der Planung, Ladies!
Du hast noch Fragen?
Dann schreib mir in die Kommentare, welche Info dir noch fehlt und bleib dabei: Es werden weitere Artikel zum Thema JGA folgen. Ich habe nämlich noch ganz viele Ideen und Erfahrungsberichte für Dich, von denen ich Dir unbedingt erzählen möchte!
6 Comments
Maren
3. Februar 2016 at 22:13Hallo Jessi,
Da kommt mir ja doch das ein oder andere seeeehr bekannt vor! Hahah!
Schön geschrieben 😉 Kleiner Tipp: Wenn es mehr als ca. 6 Leute sind, nicht ALLE Leute in die Planung einbeziehen…
Grüße,
Maren 🙂
Jessica
4. Februar 2016 at 14:02Hihi 😉 Ganz genau, da hast Du natürlich recht. Und vielen Dank <3
Vicky
4. Februar 2016 at 0:40So wer heiratet jetzt???Ich habe ein großes Bedürfnis zu Planen
Jessica
4. Februar 2016 at 14:05Hihi! Super Einstellung – schön, dass Du Spaß daran hast <3
Michèle
5. Februar 2016 at 11:25aaaah ich freu mich schon drauf, das dann auch mal zu planen
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Lena
16. Mai 2017 at 22:35Sehr cool… Fehlt doch eigentlich nur Wahl des Outfits 😉